Germanen

200 - 600 nach Christus

Die Römer versuchten, ihr Reich nach Norden auszuweiten. Dort lebten die verschiedenen Stämme der Germanen, die bei den Römern ebenfalls als wilde Barbaren galten und die sich untereinander ebenso bekämpften wie den äußeren Feind.
Die Germanen waren meist Bauern, aber es gab auch Metallhandwerker, die aus Gold und farbigen Steinen Schmuck anfertigten und außerdem Werkzeuge und Waffen herstellten. Land, das nicht als Acker diente, war dicht bewaldetein ideales Gelände für Angriffe gegen die Römer, die ihr Reich über den Rhein hinaus ausdehnen wollten. Die Germanen hinderten sie jedoch daran und griffen die römische Grenze im 2. Jahrhundert n. Chr. im Westen an.

Um die Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. waren viele Germanenstämme auf der Wanderung und auf der Suche nach neuen Siedlungsgebieten. Die Ost- und Westgoten sowie die Vandalen rückten immer näher an die Grenzen des römischen Reiches heran. Im Jahr 268 n. Chr. plünderten sie die Stadt Athen. Gleichzeitig gewannen andere Völker in den weiten Steppen östlich des Römerreiches immer mehr an Macht. Sie waren meist Hirten und Nomaden, aber es gab bei ihnen auch Schmiede und gute Reiter. Außerdem waren sie furchtlose Kämpfer. Eines dieser Völker, die Skythen, wurde im 3. Jahrhundert von den Goten besiegt. Diese wiederum unterlagen 370 n. Chr. den Hunnen, einem mongolischen Stamm, und wandten sich Schutz suchend an den römischen Kaiser. Der ost- römische Herrscher Valens gestattete ihnen, sich auf seinem Gebiet niederzulassen, denn er wollte sie als Rekruten für seine Armee gewinnen, aber die Goten gewannen an Macht und besiegten ihn schließlich. Um 400 n. Chr. durchwanderten die "Barbaren" ganz Europa. Angeln, Jüten und Sachsen drangen über die Nordsee nach Britannien vor, .vermutlich weil ihre eigenen Länder durch Überschwemmungen verwüstet waren. Sie brachten ihre Familien mit und ließen sich im Süden und Osten des Landes nieder, das später England ("Land der Angeln") genannt wurde. Die Westgoten wanderten im Jahr 417 nach Gallien, gefolgt von Franken und Burgundern. Die Vandalen gingen nach Spanien und Nordafrika. Die Hunnen gelangten unter dem Feldherrn Attila nach Norditalien, aber 453, nach Attilas Tod, brach ihre Macht zusammen. Die Völkerwanderung setzte sich noch etwa 100 Jahre fort.


Was ist eine Villa Rustica?

Als Villa rustica bezeichnet man ein Landhaus beziehungsweise Landgut im römischen Reich.

Sie war Mittelpunkt eines landwirtschaftlichen Betriebs und bestand meist aus einem Hauptgebäude und mehreren, innerhalb eines ummauerten Hofs gelegenen Wirtschafts- und Nebengebäuden.

Das Haupthaus war meist im klassisch italischen Stil gehalten. Die Front gliederte sich in die Eckrisaliten (mehr oder weniger hohe Ecktürme) und den Portikus. Der Zugang erfolgte über eine offene Säulenvorhalle (= Portikus), die in einen Innenhof führte. Von diesem waren die Wohn- und Arbeitsräume des Hausherrn und seiner Familie erreichbar.

Die Villen verfügten über beheizbare Baderäume oder eigene beheizbare Badehäuser, oft waren auch einzelne Räume über Fußbodenheizung (Hypokausten) zu beheizen. Sie wiesen auch in der Regel einen Keller auf, der entweder als Vorratskeller oder als Hausheiligtum für die Laren und andere Schutzgötter diente.

Hausherr der Villa rustica war oft ein aus dem Militärdienst ausgeschiedener Veteran, der innerhalb der provinzialen Infrastruktur Versorgungsaufgaben für die nahe gelegenen Städte und Garnisonen übernahm.

In den germanischen Provinzen nutzen die nach 260 einrückenden Alamannen die Villen nach ihren technischen Möglichkeiten weiter, beispielsweise durch Einzug von Fachwerkwänden.

http://www.villa-rustica.de


(C) 2008 - Klaus Fanz

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