Heimatmuseum vergrößert sich

Obergeschoss im Milchhäusle kommt dazu / Grundlegende Renovierung




Schwaikheim (usp). Das Heimatmuseum im Milchhäusle an der Ecke Goethe-/Bachstraße wird vergrößert, von der Ausstellungsfläche her um mehr als das Doppelte. Die Gemeinde, der das Gebäude gehört, stellt auch das Obergeschoss zur Verfügung, nachdem die bisherigen Mieter anderswo untergekommen sind, wie Bürgermeister Gerhard Häuser berichtet.

„Vorerst auf jeden Fall, wer weiß, was in 20 Jahren ist“, meint Altbürgermeister und Vereinsvorsitzender Lothar Krüger, auf die Frage, ob denn mit dieser Erweiterung der Raumbedarf des Vereins gedeckt ist. Er hat in den vergangenen 21 Jahren einen Fundus angesammelt, der auf bislang vier Standorte verteilt werden musste - das Milchhäusle, die Schmiede, die Weichert-Scheuer und zuletzt das Provisorium für das Fotoarchiv an der Bismarckstraße.

Der Verein bekommt die neuen Räume im Milchhäusle, eine vormalige Mietwohnung, unentgeltlich, berichtet Häuser weiter. Dorthin wird nun auch das von Kurt Eble angelegte Fotoarchiv umziehen und damit einen endgültigen Standort in einem entsprechend ausgestatteten Raum finden.

In der Weichertscheuer sind vor allem Utensilien und Geräte der Landwirtschaft und des Weinbaus untergebracht. Die Schmiede ist als kleines, begrenztes Handwerksmuseum ausgelegt, als eine der wenigen erhaltenen Dorfschmieden überhaupt, erzählt Krüger.

Bevor das Obergeschoss im Milchhäusle auch zum Heimatmuseum der Gemeinde gezählt werden darf, stand und steht allerdings noch viel Arbeit an. Die bisherige Wohnung muss von Grund auf renoviert werden. Dabei kooperieren der Verein und seine Ehrenamtlichen mit der Gemeinde. Die Elektro- und Gipserarbeiten wurden von ihr an Firmen vergeben. Der Verein ist für die Malerarbeiten und den neuen Boden zuständig. Das Material für den Boden zahlt aber wiederum die Gemeinde.

Die Renovierungsarbeiten haben Anfang März begonnen. Eingeweiht werden soll die Ausbaufläche mit einem Tag der offenen Tür. Der Termin steht noch nicht fest.

Vorgesehen ist, die einzelnen Räume thematisch zu unterscheiden, nach Berufsgruppen zu gliedern. Vor allem sollen alte oder frühere, mittlerweile ausgestorbene Berufe mit ihren Werkzeugen und Erzeugnissen vorgestellt werden, erläutert Krüger. Dazu gehören die Berufe Wagner, Schreiner, Küfer, Drechsler, Glaser, Zimmermann, Frisör, Schuster, Weber, Schneider, Maler, Gipser, Flaschner.

Leinenweber haben Tradition im Ort

Krüger legt besonders Wert auf die Ausstellung zum Beruf Leinenweber, weil es dazu eine große Schwaikheimer Tradition gibt. Außerdem wird ein einheimischer Musikinstrumentenbauer Exponate beisteuern.

Der Fundus ist zwar mittlerweile riesig, immer noch weit größer als selbst die künftig zur Verfügung stehende Ausstellungsfläche. Gleichwohl habe man stets das Augenmerk darauf gelegt, Gleiches nicht mehrfach anzusammeln, erläutert Krüger weiter. So werde der Verein auch in Zukunft weiter verfahren.


Winnender Zeitung, Rund um Winnenden, 17.04.2008


(C) 2008 - Klaus Fanz

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