Schlappaohre

Die "Schlappohren" und andere Schlitzohren

Die Bewohner fast eines jeden Ortes in der Gegend haben einen Necknamen, den man ihnen aus Anlass irgendeines Ereignisses angehängt hat. So sind die Winnender "Maueresel", die Rommelshäuser "Hosenflicker" oder gar "Blonzefresser", die Neustädter "Zwetschgeklopfer", die Endersbacher "Erbseklemmer" und so weiter.

Die Schwaikheimer haben den Übernamen Schlappohren. Wie sie zu dem Namen kamen, erzählt die folgende Geschichte. (Den genauen Zeitpunkt, wann dies geschah, wird wohl niemand mehr ermitteln können.) Der Herzog und spätere König bereiste einmal seine Städte und Ämter, und da ihm Schwaikheim vermutlich zu abseits lag, wurde eine Delegation der Schwaikheimer an die Hohreuschstraße beordert. Die Abordnung fand sich an der befohlenen Stelle ein und wartete dort. Es muss ein unfreundlicher Tag gewesen sein, und auf der Höhe bläst sowieso ein scharfer Wind. Da die herzoglichen

Wagen noch nicht in Sicht waren und es recht ungemütlich kalt wurde, klappten die Schwaikheimer die Klappen ihrer Dreispitze herunter, um die empfindlichen Ohren besser zu schützen. Als sie so warteten und sich die Füße vertraten, kamen die herzoglichen Wagen um die Ecke. Bevor die Schwaikheimer ihre Dreispitze wieder in Ordnung bringen konnten, waren die Wagen schon heran, ein lautes Gelächter erscholl: "Schlappohren! Schlappohren!" Der Spitzname ist geblieben,

Eine andere Version sagt, dass dies bei einer Treibjagd des Herzogs geschehen sein soll. Die Schwaikheimer mussten, wie auch die anderen Gemeinden, Treiber stellen. Der Herzog soll selber baß erstaunt gewesen sein und gesagt haben: "Was sind denn das für Schlappohren?"

Wenn früher die Bittenfelder nach Schwaikheim kamen, sangen sie in Anlehnung an ein altes Kreuzweglied: ,,O Haupt, voll Blut und Wunden". Die Schwaikheimer behaupten noch heute, dass die Bittenfelder dann den Kürzeren zogen, Sie hänselten sie mit dem Übernamen "Erbsehurgler",

Noch bis ins letzte Jahrzehnt ließen die Korber, an den Schwaikheimern keinen guten Faden. Die Ursache war Neid auf die Schwaikheimer Weinberge im Hohreusch. Die Korber hießen "Ehme" (Immen). Ihnen galt der Schlachtruf "Korber Speidel, Lugebeutel!" Die Waiblinger sind "Salathengste" (wie die Großheppacher), "Taubehäusler" oder "Taubestaißer" (und schlimmer " Taubescheißer").

Quelle: Ortsbuch


König Friedrich I von Württemberg

> Weitere Informationen zu König Friedrich I von Württemberg *1754 +1816

(C) 2008 - Klaus Fanz

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