Schwaikheim (usp). Nicht nur beim Siegerfoto steht die Mauritiuskirche im Vordergrund oder Mittelpunkt. Das ortsbildprägende Gebäude war beim Fotowettbewerb des Heimatvereins „Schwaikheim von seiner schönsten Seite“ ein beliebtes Motiv.
22 (Hobby-)Fotografen beteiligten sich an dem Wettbewerb, reichten über 200 Fotos, digital auf CD-ROM, ein. Jeder konnte maximal zehn Fotos beisteuern. Dabei gab es in den letzten zwei Wochen einen richtigen Schub, berichtet Initiator und Jurymitglied Klaus Fanz. Fast die Hälfte der Teilnehmer stieg erst in den 14 Tagen vor Toreschluss ein, also auf den letzten Drücker. Dabei war der Wettbewerb vom Heimatverein bewusst langfristig angesetzt worden, nämlich über die Dauer eines ganzen Jahres hinweg. Bilder aus und zu allen Jahreszeiten sollten möglich sein, und zwar neue, keine Archivbilder.
Außer der Mauritiuskirche waren begehrte Motive die Linde mit dem Hohlweg, das Rathaus, die imposante Rotbuche im Buchenweg, der sogenannte „Krüger-Nationalpark“, also die Spielplatz- und Freizeitanlage bei der Fritz-Ulrich-Halle. Einige Fotos hatten zwar interessante Motive und beeindruckende Qualität, aber nur einen schwachen bis gar keinen Ortsbezug, zeigten also eben nicht, wie gefordert, „Schwaikheim von seiner schönsten Seite“. Darunter sind Impressionen von einem Gewitter oder das Gewimmel der Überlandstrommasten Richtung Hohenacker. Ein Foto hat bereits historisch-archivarischen Wert, weil es das Motiv so gar nicht mehr gibt: das von dem im August zerstörten Marienfenster der katholischen Kirche.
Auch ein Profi war in der Jury: Tilo Schmid, Fotografiemeister. Er legte bei der Bewertung der Fotos das Augenmerk vor allem darauf, ob sie auch eine Stimmung, eine Atmosphäre wiedergeben und/oder ob sie aus einem speziellen Blickwinkel geschossen wurden. Nur Fotos von Digitalkameras konnten eingesandt werden. Auffällig war für die Jury, der auch Annette Fanz angehörte, dass relativ wenig Menschen auf den Fotos sind. Was vielleicht auch mit dem Problem „Recht aufs eigene Bild“ zu tun haben könnte. Denn in der Regel ist zuvor die Genehmigung der Personen einzuholen, die abgelichtet werden sollen.
Es gab Diskussionen in der Jury, aber keine Kampfabstimmung
Geschmäcker sind verschieden, heißt es. Wie verlief denn die Entscheidungsfindung in der Jury? Also, es habe schon Diskussionen gegeben, aber keine Kampfabstimmung. An eine Begebenheit erinnern sich Klaus und Annette Fanz noch lebhaft: An einem schönen Sonntagmorgen klingelte es in aller Herrgottsfrühe an der Haustür, draußen stand ein älterer Herr, der es ganz eilig hatte, seine Fotos abzugeben, und der so begeistert von der Idee des Wettbewerbs war, dass er auch gleich noch eine Flasche Wein mitbrachte, zum Frühstück.
Die schönsten Fotos sind in einem Fotobildband versammelt, den es bei Fanz direkt zu kaufen gibt. Eventuell wird auch noch ein Jahreskalender mit Bildern aus dem Wettbewerb aufgelegt. Dazu fehlt noch ein Sponsor. Auch an eine Ausstellung ist gedacht. Einige Fotos waren bereits, groß aufgezogen, beim Vereinstag in der Gemeindehalle zu sehen. Noch etwas Weiteres könnte aus dem Fotowettbewerb entstehen, hofft Fanz: eine Fotogruppe, ein lockerer Treff, ohne Zwänge und mit nicht allzu viel Terminen.
Den ersten Preis beim Wettbewerb gewann Tobias Schneider mit seinem Foto, das vom Westen her vier Kirchtürme zeigt, Winnenden durch das verwendete Teleobjektiv miteinbezogen. Den zweiten Preis gewann Volker Müller mit einem Foto vom Gewächshaus der Gärtnerei Bölle, den dritten Harald Bläsing mit einem Foto, auf dem sich die Mauritiuskirche im Rathaus wiederspiegelt.
Info Die Siegerehrung findet am 18. Januar beim Heimatabend des Heimatvereins statt. Die eingesandten Fotos können auf der Internetseite www.fotowettbewerb-schwaikheim.de angeschaut werden.
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