Von unserem Redaktionsmitglied Uwe Speiser
Schwaikheim. Tobias Schneider, zur Zeit Vikar am Niederrhein, hat den Fotowettbewerb des Heimatvereins „Schwaikheim von der schönsten Seite“ gewonnen. Der 29-Jährige, aus Schwaikheim stammend, hatte zwar auf einen vorderen Platz gehofft. Überrascht war er aber vor allem davon, dass die Jury ein Bild von ihm kürte, das er selbst gar nicht als Favorit unter den von ihm eingesandten Fotos ansah.
Schneider ist in Schwaikheim aufgewachsen, hat dort seine Verwandtschaft, ging in Winnenden aufs Lessing-Gymnasium, studierte in Tübingen und Kiel Theologie. Er war in Schwaikheim lange in der Kirchengemeinde und beim CVJM aktiv. Außerdem hat er dort geheiratet. Interesse an der Natur führte zur Fotografie
Schneider begann zunächst mit einem Biologie-Studium. Das Interesse an der Natur führte auch zur Fotografie. Er zog regelmäßig mit der Foto- oder Videokamera los „auf Pirsch“ nach Tieren. Aber auch Landschaften und Menschenporträts gehören zu seinem Repertoire. Mittlerweile fotografiert er überwiegend mit einer digitalen Spiegelreflexkamera, die er sich vor allem für die Makrofotografie gekauft hat. Mit der höheren Auflösung bekommt er einen größeren Abbildungsmaßstab, anders gesagt, eine Libelle füllt den ganzen Bildschirm. Eine von seinen Kameras hat er stets dabei.
Auf den Foto-Wettbewerb des Heimatvereins stieß er im Internet, die Homepage des Vereins lobt er ausdrücklich: „Die ist toll.“ Schneider, der in diesem Jahr sein Examen gemacht hat, ist, wie er sagt, „eines schönen Tages einfach losgezogen“, auf der Suche nach geeigneten Motiven. „Es war klar, dass es kein Detail, sondern eine große Ansicht sein muss, auf der Schwaikheim insgesamt erkennbar sein soll. Ich wollte einfach ein Bild von Schwaikheim.“
Für ihn als künftigen Pfarrer sei es naheliegend gewesen, dass Kirchen auf den Fotos sein sollten. Auch die Richtung, von wo er unter diesen Vorgaben sinnvollerweise zu fotografieren hatte, war klar: von Westen her, also aus Richtung Bittenfeld, vom Hang oberhalb des Zipfelbachs, weil von dort die Mauritiuskirche gut zu sehen ist. Dabei hatte er ein Teleobjektiv mit einem 70 bis 300 Millimeter-Zoom. Er hielt ein anderes Bild von ihm für besser
Kurios ist, dass Schneider eigentlich gar nicht damit rechnete, dass er mit dem späteren Siegerbild erfolgreich sein würde. „Ich habe erst im Nachhinein gemerkt, dass auf dem Bild vier Türme zu sehen waren.“ Sein Favorit unter den von ihm eingesandten Bildern war eines mit einem noch größeren Panorama, das bis nach Bürg reicht. Er räumt aber ein, dass je öfters er sich das Siegerbild ansieht, „es mir mittlerweile umso besser gefällt“. Mit einem vorderen Platz habe er zwar schon gerechnet, aber zuerst habe er eigentlich nicht verstanden, warum er gewonnen hat.
Auch die Wahl des Tages war kein Zufall. Er musste natürlich möglichst klar sein. Am 23. August war es so weit. Die Sicht reichte unglaublich weit. Das Siegerbild wurde um 12.50 Uhr aufgenommen, auf einer Höhenlinie, die durch die Turmuhr der Mauritiuskirche verläuft. „Mir ist unterwegs erst klargeworden, wie ich es machen muss. Ich wollte nicht nach oben fotografieren, die Mauritiuskirche sollte möglichst zentral im Bild und oben noch etwas Himmel zu sehen sein.“ Auch die Wahl der Mauritiuskirche hatte ihren Grund. Sie ist nach Ansicht von Schneider, ein, wenn nicht das stadtbildprägende Gebäude Schwaikheims. „Es ist sehr exponiert. Wenn ich auf der entsprechenden Seite her von außerhalb komme und sie sehe, weiß ich, jetzt bin ich daheim.“
Kurz nach der Aufnahme, Ende August, zog er um, Mitte September war Einsendeschluss für den Wettbewerb. Er hatte also nicht mehr viel Zeit, konnte die von ihm eingesandten Bilder nicht groß bearbeiten. Umso staunenswerter sind die Ergebnisse des Hobby-Fotografen.
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