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Vereinsgeschichte

Bericht über den Heimatverein Schwaikheim 1985 bis 2010


Am 25. April 1985 haben 28 mutige und engagierte Schwaikheimerinnen und Schwaikheimer den Heimatverein Schwaikheim gegründet. Zweck des Vereins ist laut Satzung die Erforschung der Schwaikheimer Geschichte, die Pflege des Heimatgedankens, die Sammlung und Pflege kultur- und ortsgeschichtlichen Materials, Vorträge und Ausstellungen zu organisieren und die Einrichtung eines Heimatmuseums zu fördern und bei dessen Ausbau und Betreuung mitzuwirken.


Seitdem ist viel geschehen. Man kann nicht alle Einzelheiten erwähnen. Deshalb wird nur auf das Wesentlichste eingegangen.


Der erste Auftritt des neu gegründeten Vereins war seine Beteiligung am Fleckenfest 1985 mit einer Ausstellung zum Thema „75 Jahre Eichendorffschule“ mit vielen alten interessanten Fotos. Diese Ausstellung war nur möglich, weil Kurt Eble die Bilder schon Jahre vorher im Ort gesammelt hatte. Seine Fotosammlung war ein wichtiger Grundstock für den Verein. Sie wird bis heute von Kurt Eble fortgeführt und betreut. Sie enthält jetzt etwa 7000 Fotos, die zum Teil schon häufig ausgestellt waren. Ohne sie gäbe es die 5 interessanten Bildbände über Schwaikheim nicht.


Aber auch mit der Sammlung ortsgeschichtlichen Materials wurde sofort begonnen. Damit dieses instand gesetzt und gelagert werden kann, hat die Gemeinde im Januar 1986 dem Heimatverein die Räume im Erdgeschoß des ehemaligen Milchhäusles überlassen. Das Dachgeschoss war vermietet. Für die Lagerung sperriger Güter wie Pflüge, Eggen, Mostpressen wurde die Scheune Bahnhofstr. 2 zur Verfügung gestellt. Diese wurde aber 1994 abgerissen , weil dort das Altenzentrum gebaut werden sollte. Der Heimatverein musste umziehen in die Scheune Schulstr.11, die früher Weicherts gehörte. Dort kann man jetzt eine Ausstellung landwirtschaftlicher Geräte vom Säen bis zum Hausschlachten und Brot backen anschauen.


Im April 1988 hat die Gemeinde das Grundstück Burgstraße 2 gekauft und die dort stehende alte Schmiede dem Heimatverein überlassen, weil der sie instand setzen und wieder betriebsfähig machen wollte. Da war viel zu erneuern, aber der Charakter der alten Schmiede musste erhalten werden. Bis September 1992 haben es Mitglieder des Heimatvereins mit sehr vielen Eigenleistungen zustande gebracht, dass die Schmiede wieder funktioniert. Besuchergrupppen und auch viele Schulklassen kommen und schauen den Schmieden bei ihrer Arbeit zu und sehen, wie seit Jahrhunderten Eisen bearbeitet wurde. Man kann dort auch seine Gartengeräte richten lassen. Die Schmiede ist im Museumsführer des Rems-Murr-Kreises als „Museumsschmiede“ aufgeführt.


Dass in Schwaikheim am 30. April 1989 nach etwa 50 Jahren zum ersten Mal wieder ein Maibaum aufgestellt wurde und seither jedes Jahr aufgestellt wird, ist zweifellos auf die Initiative und das Drängen des Heimatvereins zurückzuführen. Die Gemeinde hatte zwar ihre Unterstützung zugesagt, wollte aber nicht der Veranstalter sein. Darauf hat der Heimatverein 20 Schwaikheimer Vereine gewonnen, sich daran zu beteiligen und ein gemeinsames Fest daraus zu machen. Das kommt immer gut an, vor allem, wenn das Wetter mitspielt. Organisiert werden die Maibaumfeste vom Heimatverein.


Im Schwaikheimer Ortsbuch von 1979 steht, dass man 1928 in der „Hinteren Halde“ auf römische Mauerreste gestoßen war. Zu sehen war nichts mehr. Aber das Interesse war geweckt, hier genauer nachzuforschen. Fritz Schanbacher und seine Helfer haben nach geophysikalischen Untersuchungen durch mühevolle Ausgrabungen in den Jahren 2003 bis 2008 tatsächlich die Überreste eines römischen Gutshofs aufgedeckt mit mehreren Gebäuden einschließlich Badehaus. Die Ergebnisse wurden dokumentiert. Sie sind beim Landesdenkmalamt, bei der Gemeinde Schwaikheim und beim Heimatverein hinterlegt. In der Mitgliederversammlung des Heimatvereins wurden sie vorgestellt und fanden großes Interesse. Auf Verlangen des Denkmalamts musste alles wieder zugedeckt werden.


Seit 2005 ist unser Heimatverein im Internet. Unsere viel beachtete Homepage enthält nicht nur alles über den Heimatverein sondern auch viel Wissenswertes über Schwaikheim mit zahlreichen Bildern. Sie wird ständig aktualisiert. Über unseren Internet-Auftritt sind schon Kontakte mit Interessenten auf der ganzen Welt geknüpft worden, meistens mit Leuten, die irgendeine Beziehung zu Schwaikheim hatten. Natürlich lesen auch unsere Mitglieder, soweit sie Internet haben, die Vereinsmitteilungen mit Interesse.


20 Jahre nach der Vereinsgründung war soviel gesammeltes Material im Milchhäusle gelagert, das Meiste in Kartons auf Regalen, dass man Besuchern - überwiegend Schulklassen - nur sehr wenig von den vielen interessanten Dingen zeigen konnte. Deshalb wurde 2006 im Erdgeschoss eine Ausstellung eingerichtet allerdings sehr beengt . Was keinen Platz hatte, wurde in der Weichert-Scheuer zwischen gelagert. Unsere Bitte, uns auch das Dachgeschoss zu überlassen, konnte die Gemeinde schließlich im Februar 2008 erfüllen, nachdem sie es fertig gebracht hatte, dass die Mieter ausgezogen sind. Wir haben die Räume gerichtet auch mit Unterstützung durch die Gemeinde und anschließend im ganzen Gebäude Werkzeuge und Erzeugnisse von 19 Berufen ausgestellt, die es früher in Schwaikheim gab und die es jetzt nicht mehr gibt, wie z.B. den Weber, den Küfer oder den Wagner, oder die heute ganz andere Werkzeuge und auch anderes Material verwenden. Damit wollen wir daran erinnern, dass früher viele Schwaikheimer neben der kleinen Landwirtschaft ein Handwerk ausübten, um ihre Familien ernähren zu können. Am 8. November 2009 hat Herr Bürgermeister Häuser offiziell das Heimatmuseum der Gemeinde Schwaikheim eröffnet, das im ehemaligen Milchhäusle, in der Schmiede in der Burgstraße und in der Scheuer Schulstr.11 untergebracht ist. Das Heimatmuseum wurde vom Heimatverein eingerichtet und wird von ihm betreut. Viele Besuchergruppen haben das Museum schon besichtigt und sich durch die Ausstellung führen lassen andere haben ihr Kommen angekündigt.


Alljährlich veranstaltet der Heimatverein einen Heimatabend und schon seit 19 Jahren zusammen mit dem Landfrauenverein. Aus dem Gemeindearchiv oder aus alten Zeitungen wird jeweils über ein bestimmtes Thema berichtet z.B. „Schwaikheim vor 100 Jahren“ oder „Der Eisenbahnbau in Schwaikheim“. In Sketschen setzt die Theatergruppe der Landfrauen dann in Szene, was damals die Schwaikheimer Frauen vermutlich dazu gesagt haben. Das gefällt offensichtlich. Weil die Begegnungsstätte zu klein wurde, sind wir mit dem Heimatabend seit 2008 im Jakobushaus, wo doppelt so viele Plätze sind. Aber auch dort konnten nicht alle unterkommen. Deshalb wurde anlässlich unserer Jubiläumsfeier die Ausführung zum Thema: „Schwaikheim 1961 bis 1970“ noch wiederholt und fand erneut großen Anklang.


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