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Auswanderer nach Amerika Auswanderer nach Russland Jakob Fuchs

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Auswanderer nach Amerika

> Erste Auswanderungswelle nach 1816 nach Angaben aus den Kirchenbücher
> Zweite Auswanderungswelle nach 1846 nach Angaben aus Kirchenbücher und dem Standesamtsregisters
> Dritte Auswanderungswelle nach Angaben aus dem Familienregister
> Namensliste von Auswanderern nach Angaben von Schwaikheimer Bürgern

Den Auswanderern nach Russland folgten im Laufe der Jahre aus allen Gegenden Süddeutschlands noch viele Menschen, aber nicht wegen ihres Glaubens wie die Mitglieder der Schwaikheimer Harmonie, sondern weil sie in der Heimat kein Auskommen mehr fanden.

Drei- oder viermal so viele Schwaikheimer wie nach Russland sind nach Amerika gezogen. Schon um 1780 sind ein paar Schwaikheimer nach Pennsylvania in Nordamerika ausgewandert.

Im Jahre 1808 waren es 50, 1817 wagten etwa 35 Leute den Sprung übers große Wasser, 1820 wieder so viele, und 1828 zogen rund 20 Einwohner nach Amerika. Lehrer Wilhelm Vollmer hat ein Verzeichnis von 38 Schwaikheimer Familien in Amerika mit Notizen über ihr Schicksal aufgestellt (bis zum Buchstaben K), das leider verloren gegangen ist, sodass noch einmal die Kirchenbücher durchgearbeitet werden mussten.

Unten stehende Amerika Auswanderer sind in den hiesigen Kirchenbüchern verzeichnet; es sind aber längst nicht alle.

Erste Auswanderungswelle nach 1816

Name   Ausgewandert
Johann Christoph Bauer Familie 1817
Maria Agnes Bauer mit 2 unehelichen Kindern  
Johann Melchior
und Barbara Bauer
Geschwister  
Johann Georg Bikel (*1736) Familie 1828
Johann Gottfried Döz   1832
Johann Michael Eckstein Soldat 1820
Goll Familie 1816
Johann jun.und Michael Eckstein Brüder 1816
Johann Jakob Frank   1824
Johann Christoph Räser Familie 1838
Kaspar Schneider Weber 1828

Eine Reihe von Auswanderern dieses ersten Amerika Schubs sind wieder in die Heimat zurückgekehrt.

So wollte 1817 der Schreiner Johann Jakob Baumann, der aus Hornberg stammte und sich in Schwaikheim niedergelassen hatte, mit seiner Familie nach Amerika "emigrieren". Sie kamen aber nur bis ins Rheinland und kehrten 1824 nach Schwaikheim zurück.

Ebenso erging es dem Beck und Weingärtner Ernst Gottlieb Weiß, Sohn eines Beinsteiner Barbierers, der seine neue Heimat Schwaikheim 1817 mit Amerika vertauschen wollte; nach seiner Rückkehr schlug er sich hier recht und schlecht durch; 1836 hat ihn auf dem Feld bei Korb der Tod ereilt. Im gleichen Jahre war ein Adam Kölz nach Amerika ausgewandert. Dort wird es ihm jedoch nicht gefallen haben, oder er wurde vom Heimweh geplagt. Jedenfalls ist er 1819 wieder in sein Heimatdorf zurückgekehrt. Er brachte wenigstens das Geld für die Rückreise auf. Wie viele aber mögen, ohne Geld und heimwehkrank, dort ein bitteres Schicksal erlitten haben! Die Kinder des Weingärtners Georg David Eckstein, die das gleiche Ziel hatten, kamen mangels Mitteln nur bis zum Meer und mussten sich mühselig bis in die Heimat mit Betteln "durchfechten".

Der aus Bittenfeld stammende Maurer Johann Georg Seybold, der sich 1801 nach Schwaikheim verheiratet hatte, wollte 1817 ebenfalls über die See ziehen. Aber auch er musste wieder umkehren. Trotzig nannte er sich nun "Seebold", zum Erstaunen des Pfarrers. Drei seiner Enkeln ist 1854 doch noch die Auswanderung nach Amerika gelungen.

Damals, in den Hungerjahren um 1848, hatte eine zweite Auswandererwelle eingesetzt. Folgende Namen von Amerikafahrern konnten anhand der Kirchenbücher und des Standesamtsregisters festgestellt werden:

Zweite Auswanderungswelle nach 1846

Name Jahrgang ausgewandert
Johann Friedrich Beil
(Vater stammte aus Buoch)
  1866
Geschwister Blattner
(Vater stammte aus Ebersberg)
um 1815 1852
Johann Bernhard Frank   1846
Melchior Frank   1846
Melchior Fuchs   1846
Johann Jakob Fuchs 1823 1846
Friederike Greiner 1842 1867
Jakob Friedrich Greiner 1850 1867
Johann Jakob Haag 1828 1842
Johann Gottfried Koch 1834 1862
Johann Georg Koch 1837 1852
Brüder Leibfriz   1852
Friederike Lidle 1842 1867
Georg Friedrich Lidle 1837 1855
Johann Kaspar Lidle 1839 um 1854
Johann Balthes Maier   1863
Karl Gottlob Maier   1863
Jonas Hermann Maier   1869
Christian Müller 1832 um 1860
Johann Christian Müller 1820 um 1854
Christoph Müller   1846
Johann Kaspar Ötinger 1830 1854
Rosine Barbara Ötinger 1828 1853
Christian Ötinger 1830 1854
Maria Katharina Schaal   um 1850
Geschwister Seybold ("Seebold")   1854
Jakob Sigloch, mit Familie
(Vater stammte aus Zazenhausen)
  1867
Ernst Heinrich Ulrich   1854
Georg Friedrich und Johannes Ulrich   1846
     
     

Sobald die Auswanderer im Land der unbegrenzten Möglichkeiten festen Fuß gefasst hatten, schrieben sie begeistert über die hier herrschende Freiheit, Freizügigkeit und Verdienstmöglichkeiten nach Hause.

So wurden manche Verwandten und Bekannten zur Fahrt übers Meer bewegt. Bis zum Ersten Weltkrieg verzeichnete das bürgerliche Familienregister, das Hans-Peter Müller durchgesehen hat, etwa 30 Auswanderer nach Nordamerika; es müssten aber mindestens dreimal so viele gewesen sein, da die offizielle Registratur vom Oberamt geführt wurde.

Dritte Auswanderungswelle nach dem Familienegister

Name Jahrgang Ausgewandert
Ernst Bantel 1854 1877
Anna Maria Bauer 1840 um 1860
Christian Eckstein 1878 1904
Karl Gottlob Fuchs 1857 1881
Johannes und Ernst Gottlob Fuchs (Zwillinge) 1863 1881
Karl August Fuchs 1866 1881
Karl Friedrich Haag 1858 1879
Wilhelm Fuchs 1869 1881
Johann Jakob Goll 1842 1870
Gottlieb Friedrich Greiner 1870 1884
Christian Kölz 1845 1872
Karoline Kölz 1861 um 1880
Christine Kölz 1846 1874
Katharina Karoline Kölz 1864 1883
Ernst Gottlob Lidle 1842 1871
Gottfried Maier 1853 1881
Jakob Friedrich Maier 1850 1872
Johann Christoph Müller 1848 um 1870
Wilhelm Friedrich Plessing 1867 1882
Karl August Räuchle 1862 1889
Hermann Albert Schneider 1883 1904
Christian Friedrich Schüle   1862
Jakob Friedrich Schüle   1880
Karl Gottlob Wahler 1851 um 1880
Johann Christian Wahler 1857 um 1880
Friedrich Wißmann 1854 1880
Hermann Zimmer 1882 um 1900

Nach dem Ersten Weltkrieg, als viele Schwaikheimer arbeitslos waren, wanderten wieder eine ganze Reihe aus.

Ziel war diesmal nicht nur Nordamerika, auch in Südamerika, vor allem in Argentinien fanden einige ein neues Zuhause. Durch einen Aufruf im Gemeindeblatt konnten folgende Namen von Auswanderern nach Amerika noch festgestellt werden:

Namesliste nach Angaben von Schwaikheimer Bürgern

Name Jahrgang Auswanderungsland
Eugen Bölle 1895 zuerst Argentinien
Otto Bölle 1897 1921 dann Michigan (USA)
Karl Eckstein 1897 1924 Newark (New Jersey)
Rudolf Eckstein 1901 1924 Newark (New Jersey)
Otto Haag 1897 1927 Buenos Aires
Ernst Haag 1899 1925 Buenos Aires
Marie Haag verh. Ebert 1903 1923 Woodhaven (New York)
Wilhelmine Fritz geb. Wörner mit Ehemann Karl aus Backnang und Tochter Wilhelmine (1920) 1894 1927 Pennsylvanien
Helene Lidle verh. Widmaier und Hugo Lidle 1902 1922 Bronx (New York)
Pauline Schüle verh. Kapfenstein 1901 1924 Wappingers Falls (NY)
Friederike Schüle verh. Ziegler 1903 1925 Ponglikeepsie (NY)
Eugen Schüle 1912 1929 WappingerFalls (NY)
Eugen Ulrich 1907 1926 Michigan
Karl Wörner 1901 1919 Argentinien
Friedrich Wörner 1897 1923 Argentinien
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