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Teufelsbrunnen

> Siehe auch Naturdenkmale: Teufelsbrunnen (Seewiesen)

Der "Teufelsbrunnen"

In der nun folgenden Geschichte handelt es sich wohl um einen Alp, der in der Sage als zottiges, haariges Wesen mit plumpen, latschigen Füßen beschrieben wird. Der Ort der Begegnung mit dem Schulmeister ist wieder ein unheimlicher Ort, ein Keller, der verlassen war. Die Geschichte des Schulmeisters Nusser findet sich im Tauf- und Totenbuch aufgezeichnet.

Da er bei der Begegnung mit diesem Teufel die Sprache verlor, schrieb er sie eigenhändig ins Kirchenbuch:

Anno 1720, am Mittwoch, den 7. Februari, bin ich Schulmeister, zu meinem Sohn in die Schul gangen auf Befeh1ens meines Hr. Pfarrers M. Gottfried Haage und hab müssen sehen, was die Kinder machen, was sie lehrnen, da hab ich mit den Kindern Gebett, und das Communicantenbüchlein gefragt, so ging ich wieder heim. Oberhalb des Kellers kommt ein kohlschwartzer Mann zu mir, hat keine Füß gehabt und hat mich bey meinem linken Arm genommen und sprach zu mir: "Wann du nimmer in der Schul betten willst, nimmer in die Kirche gehen, so will ich dir helfen, daß dir geholfen sein wird." 0 Angst, 0 Zittern! Aber ich sprach, das thue ich nicht. Da wehet mir eine Luft ins Gesicht, da kunnt ich gleich nimmer reden, und hab ich in meinem Herzen gedacht: "Weicht nichtige Gedanken hin, wo ihr habt euren Lauff, ich baue jetzt in meinen Sinn Gott einen Tempelauff, soll diese Nacht die letzte sein in die- sem Jammerthal. Und weil du mein Gott und Vatter bist, dein Kind wirst verlassen nicht." Da wich der schwartze Mann von mir: ich ging in Angst und großen Schrecken 50 Schritt weit, so kommt ein klein weiß Männlein so groß wie ein 6- oder 7jährig Kind und sprach zu mir: "Fahret ihr so fort mit eurer Schulbettrey und Kirchengehen, so wird euch Gott doch erhalten und euch segnen, daß ihr ein seeliger Mann werdet. Setzt euch zu mir her." Aus Angst bin ich nicht gesessen. "Da ihr nicht sitzen wollt", so sprach er, "so kommt in 4 Wochen wieder hierher. So sollt ihr euer Red wieder haben." In Angst und Schrecken ging ich den Berg hinaus 92 Schritt, ist durch Herrn Klostersverwalter Mohlen zu Adelberg und Herrn Pfarrer U. Michel Nagel abgeschritten worden, und in dem Schnee meine Tritt gesehen und sonst keine. Ist geschehen des Abends zwischen 4 und 5 Uhr. Hab ich hören die Bittglock läuten, hab aus Furcht gemeint, ich sey im Himmel. Und weil ich ein armer Mann bin, so hat man die Sach gleich auf Stuttgart berichtet für das Consisto, rium und ist mir abgeschlagen und verboten worden, daß ich nicht mehr auf den Platz gehe, der letzte Betrug möchte vielleicht ärger sein als der erste. Der Gott, der mir die Sprach genommen, könne sie wieder geben ohne den Platz. Hab ich müssen folgen. Hätt ich nicht gefolgt, so hätt die gnädigste Herrschaft die Hand von mir gezogen.

Schulmeister Hans Leonhard Nusser

Seewiesen

Aufnahme: Januar 2006