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Heimatverein im Internet

Auch Australier surfen in Schwaikheim vorbei

Klaus Fanz, Lothar Krüger und Kurt Eble haben für den Heimatverein Schwaikheim eine Internetseite aufgebaut

Die Väter der Internetseite des Heimatvereins Schwaikheim: Lothar Krüger (links), Klaus Fanz (Mitte) und Kurt Eble

Einer für die Bilder, einer für die Texte, einer für die Technik: Das Dreigespann Kurt Eble, Lothar Krüger und Klaus Fanz hat beim Heimatverein Schwaikheim ein neues Projekt ins Rollen gebracht. Ihre Internetseite ist eine Fundgrube – für Einheimische, Zugezogene und Weggezogene.

Zwischen 15 und 25 Besucher schauen täglich auf der neuen Internetseite des Heimatvereins Schwaikheim vorbei – am Wochenende sind’s noch mehr. „Für so einen kleinen Verein eine beachtliche Anzahl“, findet Klaus Fanz. Auch Gäste aus Polen, England, Italien, Finnland, Amerika und Australien sind dabei. Klaus Fanz ist vor fünf Jahren aus Ludwigsburg nach Schwaikheim gezogen und „verfolgt schon seit einiger Zeit die Internetwelt in Schwaikheim“. Dabei ist er auch auf die Internetseite der Grünen gestoßen, die bereits 2004 angeregt hatten, das Internetangebot der Gemeinde zu verbessern und den Bürgern mehr Möglichkeiten zu geben, sich zu beteiligen. Der Heimatverein, so ein Vorschlag, könnte sich zum Beispiel um die Rubrik „Historisches“ kümmern.

Das Schwaikheimer Heimatbuch als Grundlage

Die Idee fand Klaus Fanz gut – und schritt zur Tat: In der Bücherei lieh er sich das Schwaikheimer Heimatbuch aus, überlegte sich ein Konzept für einen Internetauftritt und entwarf gleich noch Muster dazu. „Eigentlich habe ich nichts mit dem Internet zu tun, ich bin kein Programmierer“, sagt Klaus Fanz, Das nötige Wissen hat er trotzdem. Seine Vorschläge warf er dem Heimatvereinsvorsitzenden Erich Zürn in den Briefkasten. Der lud ihn ein, das Projekt vorzustellen. „Für uns, die wir alle älter sind und bisher wenig mit dem Internet zu tun hatten, war das phänomenal, was er gebracht hat“, erinnert sich Lothar Krüger: „Wir haben samt und sonders gesagt: Wunderbar – machen wir.“ Die Internetseite soll keine Selbstdarstellung des Heimatvereins sein, sondern eine moderne Version der Ortschronik – mit Bildern und Texten zum Schauen, Schmökern und Mitmachen, betont Klaus Fanz. Er kümmert sich um die Technik. Kurt Eble, Herr über einige tausend Fotos, stellt die Bilder zur Verfügung. Die kann der Internetbesucher großklicken, bei sich zu Hause als Bilddatei abspeichern und ausdrucken. Lothar Krüger liefert die Texte. Die Seiten hat Klaus Fanz so angelegt, dass sie sich problemlos ausdrucken lassen. Im „moderierten“ Gästebuch ist denn auch viel Lob zu finden – von „vorbildlich“ bis „genial“. Dank dieses Dreigespanns ist die Internetseite bereits nach weniger als vier Monaten auf Sendung gegangen. Fertig ist sie freilich noch lange nicht: „Wir schaffen ständig dran“, sagt Lothar Krüger. „Sie wird nie fertig werden“, sagt Klaus Fanz. Anders als bei der gedruckten Ortschronik kommt bei der Internetversion jede Woche was Neues dazu. Die Zeittafel reicht bis 150 nach Christus zurück, als die Römer in Schwaikheim lebten. Der letzte Eintrag fürs Jahr 2006 ist ein Hinweis in eigener Sache – auf die Internetseite des Vereins nämlich. Wer Bilder vom Bau des Eisenbahntunnels 1964 sucht, wird ebenso fündig wie der, der wissen möchte, wieso die Schwaikheimer den Spitznamen Schlappohren tragen oder wer 1933 den Oberlandjäger Kaspar Mai ermordete. Kinder und Jugendliche sind eine Zielgruppe, die der Verein mit seinem neuen Angebot ansprechen möchte. Das klappt ganz gut, sagt Klaus Fanz: „Die junge Generation schaut gezielt rein und macht auch auf Unstimmigkeiten aufmerksam.“ Dafür hat Fanz ein „Fehlerteufel-Formular“ angelegt. Für Kinder gibt es eine Extra-Rubrik mit Quizfragen zu Schwaikheim. Langfristig planen die drei Herren auch ein Preisrätsel mit Buchpreisen und Malwettbewerben.

Info
Der Heimatverein ist im Internet unter der Adresse www.heimatverein-schwaikheim.dezu finden. Reinschauen lohnt sich.

Quelle: Winnender Zeitung vom 15.03.2006 Text: Annette Claus, Foto: Bernhardt

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