Heimatverein Denkmale Fotoarchiv Karte
Startseite Geschichte Persönlichkeiten Schefenacker, Alfred

Geschichte


Vor- und Frühgeschichte Römer Alamannen | Franken Ortsgründung Ortsentstehung Dreißigj. Krieg Ansicht von 1680 Forstkarte 1682 Auswanderer 1904 Ortsbeschreibung 1. Weltkrieg 2. Weltkrieg Kriegsende Heimatvertriebene Währungsreform Maibaum Eisenbahn Wappen Sagen Persönlichkeiten Zeittafel Schwaikheim heute! Erster Song über Schwaikheim

Eckstein, Johann Friedrich Lidle, Karl Müller, Fritz Müller, Karl I Müller, Karl II Schefenacker, Alfred Ulrich, Fritz Vollmer, Kurt

Sitemap | Übersicht Impressum

Schefenacker, Alfred

SCHEFENACKER, ALFRED

Alfred Schefenacker wurde am 3. Juni 1912 in Esslingen am Neckar geboren. Gerade mal 20 Jahre alt trat er 1932 in die Firma Reitter & Schefenacker in Esslingen ein. Mit 10 Mitarbeitern hat die Firma Innenleuchten für Kraftfahrzeuge vor allem für Omnibusse gefertigt. Durch den Tod von Eugen Reitter im Jahr 1935 wurde Alfred Schefenacker Alleininhaber der Firma. 1940 musste die Produktion auf technische Präzisionsgeräte für die Luftfahrtindustrie umgestellt werden: Visiere für Flugzeuge. Ein Teil der Firma musste sicherheitshalber aufs Land ausquartiert werden zuerst nach Neustadt. Weil dort die Räumlichkeiten nicht reichten, hat die Firma 1944 eine erste Fabrikhalle in Schwaikheim erstellt, wo ihm vom Bürgermeister ein Platz im geplanten Industriegebiet angeboten worden war. Nach Kriegsende stand die Produktion der deutschen Automobil- und Luftfahrtindustrie still. Um die über 100 Mitarbeiter weiter zu beschäftigen, wurden Nudelschneide- und Dosenschließmaschinen sowie Dosenöffner hergestellt. 1947 konnte die Produktion von Zulieferteilen für die Automobilindustrie wieder aufgenommen werden, zunächst Innen- und Schlussleuchten in geringen Stückzahlen für Daimler-Benz. Von nun an ging es bergauf. Fast das gesamte Geld, das Alfred Schefenacker erwirtschaftete, steckte er gleich wieder in die Firma mit dem Erfolg, dass seine Firma, gestützt auf eine solide Eigenkapitaldecke stetig und gesund wuchs. In Esslingen blieb das Stammwerk. Dazu wurde ein Verwaltungs- und Konstruktionskomplex aufgebaut. Nach Schwaikheim, wo Alfred Schefenacker seit 1949 mit seiner Familie wohnte, kam der größte Teil der Produktion. 1960 entstand noch ein weiteres Werk in Oberrot, in dem teils Autozubehör, vorwiegend aber Spezialrasenmäher hergestellt werden.

Alfred Schefenacker - 1977

Aber auch Rückschläge blieben nicht aus. Am 02.06.1975 vernichtete ein Großbrand die gesamte Kunststoff-Verarbeitung mit über 30 wertvollen Maschinen und einen Großteil der Montagehallen. Aber mithilfe einiger befreundeter Firmen und dem enormen Einsatz der Mitarbeiter gelang es, die Produktion schon bald wieder in Gang zu bringen und allen Lieferverpflichtungen nachzukommen. Durch das persönliche Engagement, Mut, Geschick und den unternehmerischen Weitblick von Herrn Schefenacker, aber sicher auch begünstigt durch die allgemein gute Wirtschaftslage, war die Zahl der Beschäftigten bis 1985 auf 1550 angewachsen, davon an die tausend in Schwaikheim. Viele Menschen aus dem Ort hatten dort über Jahrzehnte einen sicheren Arbeitsplatz und ein verlässliches Einkommen und viele junge Leute bekamen eine solide Ausbildung und nahmen später im Betrieb oder woanders beachtliche Führungspositionen ein. Man war gern bei der Firma Reitter & Schefenacker. Gab es doch schon ab 1953 eine betriebliche Altersversorgung, seit 1961 eine Gewinnbeteiligung für die Mitarbeiter und eine Kantine mit einem guten und preisgünstigen Angebot.

1983 hat der Firmengründer seinem Sohn Dr. Alfred R. Schefenacker die Geschäftsleitung übergeben.

Die Erfolge der Firma brachten auch der Gemeinde erhebliche Steuereinnahmen, die sie in die Lage versetzten, dringende und wünschenswerte Einrichtungen zu schaffen, die die Bürger erwarteten. Auch örtliche Vereine haben immer wieder von Alfred Schefenacker namhafte Spenden erhalten, wodurch seine Verbundenheit mit der Bevölkerung zum Ausdruck kam.

Die Gemeinde Schwaikheim hat Herrn Fabrikant Alfred Schefenacker am 2. Juni 1977 in dankbarer Würdigung seiner Verdienste um das Wohl und die Entwicklung der Gemeinde das Ehrenbürgerrecht verliehen.

Das Land Baden-Württemberg hat seine Verdienste durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.

Alfred Schefenacker ist am 21. Oktober 1995 gestorben.

Die frühere Daimlerstraße wurde am 3. Juni 1997 in Alfred-Schefenacker-Straße umbenannt.

Diese Seite ausdrucken