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Vom Archiv auf die Leinwand

Altes Bild aus Schwaikheim wird eventuell für einen neuen Film mit Tom Cruise benutzt

Hochzeit 1930

Marie und Paul Müller vor dem Rathaus

Von unserem Redaktionsmitglied Nadine Zühr

Schwaikheim. Vor einer Woche hat bei Klaus Fanz vom Heimatverein das Telefon geklingelt. Ein freundlicher Amerikaner meldete sich. Es gebe da ein altes Hochzeitsbild im Internet, das könnte er brauchen für einen Film, der zurzeit in Berlin gedreht wird. Und dann kam’s: Wenn’s klappt, wird ein Bild aus dem Fundus des Heimatvereins für den neuen Stauffenberg-Film mit Tom Cruise verwendet.

Dass es je zu einer Begegnung zwischen dem amerikanischen Schauspiel-Star und einem Mitglied des Heimatvereins kommt, ist hingegen eher unwahrscheinlich. Was nicht am Heimatverein liegt. Klaus Fanz ist von der Idee begeistert, aus dem Fotoarchiv des Heimatvereins etwas für die Requisiten des neuen Stauffenberg-Films beitragen zu können. Fanz war jüngst ohnehin beruflich in Berlin und hätte das Bild auch selbst vorbeigebracht. Dank moderner Technik wie dem Internet allerdings war der Ausflug überflüssig: Das Foto aus dem Jahre 1930 reiste per E-Mail zum Filmredakteur nach Berlin.

Seitdem ist eine Woche vergangen. Ob das Bild tatsächlich verwendet wird, steht noch nicht fest. Es ist auf jeden Fall in der engsten Auswahl. Falls es klappt, würde das Konterfei von Tom Cruise, der im Film die Hauptrolle des Grafen von Stauffenberg spielt, als Bräutigam in ein Hochzeitsbild hineinretuschiert.

Der Schwaikheimer Heimatverein hat in seinem Fundus rund 7000 historische Bilder und hat einen großen Teil davon schon ins Internet gestellt. Es gibt darunter Aufnahmen aus nahezu allen Lebenslagen: private Feiern, Festumzüge in der Gemeinde, Einweihungen und alte Gebäude. Auch Anlässe jüngeren Datums wie der Anschluss Schwaikheims ans S-Bahn-Netz sind dabei und inzwischen längst Geschichte.

Kulissen und Hintergründe der Fotos erzählen oft eigene Geschichten

Neuzugänge an Bildern bekommt der Heimatverein häufiger geschenkt, vor allem dann, wenn es einen Todesfall in der Familie gab und die Erben das Fotoalbum in guten Händen wissen wollen.

Häufig erzählen die Kulissen der alten Bilder noch einmal eine eigene Geschichte. So auch bei dem Bild, das nun als Film-Requisite Karriere machen könnte. Es zeigt eine große Familie im Festtagsstaat, die Männer in dunklen Fräcken, die Mädchen in Kleidern, die Jungen im Matrosenanzug. Alle haben sich vor dem ehemaligen Schwaikheimer Rathaus versammelt. „Das war ein typisches Motiv für Hochzeitsgesellschaften“, hat Klaus Fanz recherchiert. Auf dem über 70 Jahre alten Foto hat sich eine Familie Müller zur feierlichen Ablichtung versammelt.

Kurt Eble, der das Fotoarchiv des Heimatvereins betreut, hat bei den Nachfahren der Familie nachgefragt, ob diese mit der Weitergabe des Bildes einverstanden seien. Sie sind es, und so hat der Heimatverein das Foto kostenlos zur Verfügung gestellt. Immerhin, sagt Fanz, sei es „eine Ehre“ für den Heimatverein, zu solch einem Film etwas beisteuern zu können.

Und weil das Thema Stauffenberg und die Diskussion um die Scientology-Mitgliedschaft des Hauptdarstellers Tom Cruise im Moment die Öffentlichkeit bewegt, hat sich Klaus Fanz mit dem Thema näher beschäftigt und sich auch die Ausstellung im Alten Schloss in Stuttgart mit der Stauffenberg-Erinnerungsstätte angesehen. Die Gedenkstätte erinnert an den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg und seinen Bruder und Mitverschwörer Berthold.

So wichtig die Rolle der Stauffenberg-Brüder war, so heikel findet es auch Klaus Fanz vom Heimatverein, dass ausgerechnet ein Scientology-Mitglied eine so bedeutsame Figur wie einen Hitler-Attentäter mimen soll. „Uns geht es überwiegend um den Film“, stellt Klaus Fanz klar.

04.08.2007 - Rund um Winnenden

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